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Wetterentstehung in den Bergen


Schlechtes Wetter ist eine große Gefahr in den Bergen. Bevor man sich auf Tour begibt, sollte man einen Wetterbericht konsultieren. Ein Blick in den Himmel erlaubt bei entsprechender Erfahrung eine sichere Prognose für die nächsten Stunden. Hier wird die Bildung und Erkennung einiger Wetterphänomene erläutert:

Föhn
Regen
Gewitter
Inversion

Föhn
Föhn entsteht, wenn am Südrand der Alpen feuchte Luft aufsteigt. Feuchte Luft kühlt sich beim Aufsteigen weniger stark ab als trockene. Beim Aufsteigen und über den Bergen trocknet die Luft und fällt dann am Alpennordrand ab. Trockene Luft erwärmt sich beim Abfallen stärker und so kann die Temperatur hier um mehr als 15° Celsius höher sein als auf der Alpensüdseite. Der Föhnwind kann hohe Windgeschwindigkeiten erreichen und erzeugt eine sehr klare Luft und dadurch gute Sicht. Bei empfindlichen Personen verursacht der Föhn manchmal Kopfschmerzen. Der Föhn dauert mehrere Stunden bis mehrere Tage. Wenn er zu Ende geht, folgt ihm fast immer ein Tiefdruckgebiet mit schlechtem Wetter.

Föhnfische, Lenticularis
Lenticularis am Grünten. Lenticulariswolken oder Föhnfische sind Zeichen für den Föhn. Diese kleinen, linsenförmigen Wolken mit exakt begrenzten Umrissen stehen trotz oft starken Winden an einem Ort und werden nicht davongetrieben.

Winterliches Föhnwetter
Sicht vom Mariaberg bei winterlichem Föhnwetter.

Föhn über Tannheim
Der Föhnwind bläst die Wolken über dem Tannheimer Tal weg. Gesehen vom Füssener Jöchle.

Regen
Die Berge halten Wolken fest und begünstigen deren Entstehung, daher ist der Regen dort meist länger und heftiger als im flachen Land. Regen macht die Wege rutschig und daher gefährlicher, Graswege verwandeln sich oft in Schlamm. Klettern auf nassem Fels sollte auf jeden Fall vermieden werden. Im Hochgebirge kann selbst im Hochsommer der Regen in Schnee umschlagen und so Wege und Markierungen überdecken. Regenwolken, sogenannte Nimbostratus, sind große, graue, strukturlose Gebilde, je dunkler, desto dicker und desto mehr Regen ist zu erwarten. Ist man bei solchem Wetter in den Bergen unterwegs, dann steckt man oft mitten in der Wolke drin bei entsprechend schlechter Sicht. Ohne warme, wasserdichte Kleidung kühlt man dort sehr schnell aus, was lebensbedrohlich sein kann. In der Wolke muss es nicht unbedingt regnen.

Regen über Immenstadt
Regen fällt aus einer Wolke über Immenstadt an einem Frühlingsabend. Dahinter sind die Berge Mittag und Immenstädter Horn.

Nimbostratus
In einer Nimbostratus oberhalb vom Schrofenpass. Geregnet hat es dort nicht, dennoch war alles nass.

Regen am Großen Rappensee
Regen am Großen Rappensee im August. Für wenige Minuten schneite es sogar.

Gewitter
Gewitter entstehen, wenn bei großer Hitze viel Wasser verdunstet oder wenn eine Kaltfront auf eine Warmfront trifft. Die meisten Gewitter gibt es im Juni und Juli. Im Bregenzer Wald und im Westteil der Allgäuer Alpen sind sie häufiger als im Ostteil, wegen der Nähe zum Bodensee. Bei einem Gewitter sollte man sich bereits in Sicherheit gebracht haben, bevor es anfängt und möglichst nicht draußen sein. Ist man es dennoch, gilt es, exponierte Stellen (wie Gipfel und Grate) und Metall (Gipfelkreuze, Klettersteige) möglichst rasch zu verlassen und Schutz zu suchen. Auch Blitzeinschläge in mehreren Metern Entfernung können noch tödlich sein. Ein Blitz hat eine Leistung von etwa 100 Milliarden Watt, dauert aber weniger als eine Tausendstelsekunde. Besten Schutz bieten das Innere von Gebäuden mit Blitzableiter und von Autos. Hohe oder frei stehende Bäume sind gefährlich. Höhleneingänge und Mulden sollte man meiden, ebenso Felswände. Auf freiem Feld sollte man die Beine zusammen halten, in die Hocke gehen und sich klein machen, nicht aber hinlegen. Die Entfernung eines Gewitters bestimmt man über die Dauer zwischen Blitz und Donner. Pro Sekunde Abstand war der Blitz 340 Meter weit weg. Unter drei Sekunden Abstand ist der Aufenthaltsort akut einschlaggefährdet.

Blitz
Blitz eines mitternächtlichen Gewitters über Kempten.

Cumulonimbus
Ausschnitt einer riesigen Cumulonimbus (Gewitterwolke) über dem Oberallgäu.

Ein Gewitter kündigt sich oft über mehrere Stunden im Vorhinein an und ereignet sich meist Nachmittags oder Abends. Im folgenden die Entstehung eines Gewitters bei einer Tour über die Hörnergruppe an einem heißen Junitag:

Cirruswolken
Kurz nach 10 Uhr: die ersten Cirruswolken (Haarwolken) erscheinen an dem strahlend blauen Himmel.

Cirrostratuswolken
Kurz vor 13 Uhr: Cirrostratuswolken (Schleierwolken) bilden sich.

Cumuluswolken
Ab 14 Uhr: Cumuluswolken (Quellwolken) entstehen.

Entstehende Cumulonimbus
Kurz nach 15 Uhr: eine erste Wolke beginnt, sich zur Cumulonimbus aufzutürmen. Diese kann schnell gefährlich werden. Zwei Stunden später ging ein heftiges Gewitter nieder.

Inversion
Inversion heißt Umkehrung. Bei einer Inversionswetterlage ist es unten kalt und meist bewölkt, oben dagegen sonnig und warm. Eine solche entsteht in einem Hochdruckgebiet im Herbst und Winter nach klaren, windstillen Nächten. Am Boden liegt dann dichter Nebel, ab einer bestimmten Höhe hört innerhalb weniger Meter die Bewölkung auf und man steht wie in einer Insel über einem Wolkenmeer. Im Herbst wechselt die Temperatur schlagartig von kalt und klamm nach sonnig warm. Eine Inversionswetterlage kann tagelang halten. Ob Inversionswetterlage besteht, sieht man am besten auf Webcams nahegelegener Bergbahnen.

Inversionswetterlage
Inversionswetterlage Ende Oktober am Grünten.

Panorama vom Grünten
360°-Panorama vom Grüntengipfel bei Inversion.


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