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Tiere der Allgäuer AlpenEin paar Bewohner unserer Berge:
WildtiereSteinböckeSteinböcke sind eine Ziegengattung. Alpensteinböcke leben oberhalb der Baumgrenze, Menschen gegenüber zeigen sie selten Furcht. Wenn sie sich belästigt fühlen, treten sie manchmal von oben aus Steine los. Von einer Annäherung an die imposanten Tiere ist abzuraten. Im 18. Jahrhundert wurden die Steinböcke in diesem Teil der Alpen ausgerottet, ab 1964 wieder neu angesiedelt.Steinbockmännchen am Säuling. Eine Steinbockherde, Weibchen (Steingeißen) und Jungtiere, auf dem Säuling. Ein Steinbock an der Großen Steinscharte beobachtet Wanderer. Steingeiß und Jungtier am Muttlerkopf. GämsenDie Gämse gehört zu den Ziegenartigen. Sie lebt im Hochwald und den darüberliegenden Wiesen und kann sich bei Gefahr in die unzugänglichsten Felsen zurückziehen. In Gefangenschaft gehaltene Gämsen können sehr zahm werden, für die Wildtiere gilt das nicht, sie halten sich von Menschen meist fern und sollten nicht gestört werden. Gämsen werden im Allgäu gejagt. Einzelne Gämsen sieht man öfter in der Nähe von Wegen, diese bewachen die Herde und schlagen bei Gefahr Alarm.Eine Herde Gämsen am Spieser. Gams-Wächter unterhalb von Gimpel / Rote Flüh. Foto: Benedikt Ries Grasende Gämsen am Besler. RothirscheDer Rothirsch ist mit bis zu 200 Kilogramm der größte Bewohner der Allgäuer Alpen. Ursprünglich aus dem Flachland, hat er in den Bergen ein Rückzugsgebiet vor menschlicher Besiedelung gefunden. Die Tiere sind scheu und meiden Wandergebiete, daher sieht man sie meist nur von weitem. Rothirsche werden im Allgäu bejagt.Rothirsch am Giebel. MurmeltiereMurmeltiere leben in Gruppen in Höhlen in weichem Boden, zumeist oberhalb von 1600 Meter Höhe. Sie sitzen gern vor ihrem Bau in der Sonne. Sobald sie Gefahr entdecken, pfeifen sie und flüchten dann. Man sollte sich den scheuen Tieren nicht nähern, um sie nicht zu stören. Murmeltiere halten ein halbes Jahr oder länger Winterschlaf. In Deutschland sind die Tiere geschützt, in Österreich werden sie bejagt.Alpenmurmeltiere am Haldenwanger Eck. Ein Murmeltier auf der Oberen Mädelealpe hält Ausschau. Ein junges Murmeltier vor seiner Höhle auf der Oberen Mädelealpe. EichhörnchenEichhörnchen leben in Wäldern und Parks, auch in Hochwäldern, bevorzugt auf Nadelbäumen. Auffälligstes Merkmal ist der buschige Schwanz, der fast so lang ist wie der Körper selbst. Das Fell am Rücken ist rot bis braunschwarz, der Bauch dagegen ist weiß. Die Tiere fressen fast alles, vor allem Nüsse, Baumsamen, Beeren, junge Triebe, Rinde und Insekten. Mancherorts sind sie zutraulich und lassen sich füttern (mit Nüssen), wie im Eichhörnchenwald beim Kurpark Fischen.Eichhörnchen im Eichhörnchenwald Fischen. Karte → SteinadlerSteinadler waren einmal in ganz Europa in felsigen Regionen verbreitet, wurden dann gezielt bejagt und fanden ihre letzten Rückzugsgebiete tief im Gebirge. In den Allgäuer Alpen wurde der Steinadler bis 1912 fast ausgerottet, seit 1925 steht er unter Schutz. Heute gibt es wieder mehrere Brutpaare, die ab 1400 Metern Höhe in steilen Felswänden nisten und ein Revier von jeweils bis zu 40 km² beanspruchen. Ihre hauptsächliche Beute sind Murmeltiere und Gämsen, von letzteren im Frühling oft solche, die von Lawinen mitgerissen wurden. Die großen Vögel haben Flügelspannweiten von gut zwei Metern und sind auf mehrere Kilometer Entfernung zu sehen. Von Nahe sieht man sie dagegen fast nie.Flugbild des Steinadlers, dieser kreiste über dem Kühgundkopf. Steinadler am Giebel. BartgeierDer Bartgeier ist ein Vogel der Bergregionen in Europa, Afrika und Asien. Früher wurden die Tiere auch als Lämmergeier bezeichnet, ihnen wurde Jagd auf Nutztiere und gar Kinder unterstellt, was zu Anfang des 20. Jahrhunderts zu ihrer gezielten Ausrottung führte. Bartgeier fressen jedoch ausschließlich Aas und reißen nie lebende Beute.Ab 1986 wurden sie in den Hohen Tauern (Zentralalpen) wieder angesiedelt, später in anderen Teilen der Hochalpen. Im Jahr 2020 lebten etwa 220 Bartgeier in den Alpen. Gelegentlich lassen sie sich in den Allgäuer Alpen blicken und mit viel Glück kann man einen fliegen sehen. Bartgeier sind mit bis zu knapp 3 Meter Flügelspannweite die größten Vögel hierzulande. Erwachsener männlicher Bartgeier, Lithographie von Johann Friedrich Naumann aus "Die Raubvögel Mitteleuropas" von Carl Richard Hennicke, Verlag Hermann Gesenius, 1905. AlpendohlenDie Alpendohle ist ein in Höhen ab 1400 Meter weit verbreiteter Vogel. Von den Krähen und Raben unterscheidet man sie leicht durch gelben Schnabel und Füße. Der intelligente Allesfresser kann sehr zutraulich werden und ist häufiger Gast vieler Berghütten, wo sie sich gerne füttern lässt und auch mal unbeaufsichtigtes Essen klaut.Dohle beim Landeanflug auf den Großen Daumen. Zwei Dohlen am Hochgrat. Dohle im Gleitflug vor dem Riedberger Horn. Ein Dohlenschwarm über den Rappenseen. AlpensalamanderDer Alpensalamander ist eine geschützte und seltene Amphibienart. Den nachtaktiven Insektenjäger sieht man tagsüber besonders nach Regenfällen manchmal etwas apathisch rumliegen. Wenn man netterweise einen solchen vom Wanderweg zur Seite legt, damit er nicht zertreten wird, sollte man sich danach die Hände waschen. Zum Schutz vor Fressfeinden scheidet er ein giftiges Sekret aus, das für Menschen eher harmlos (außer auf Schleimhäuten und offenen Wunden), für Hunde jedoch gefährlich ist.Alpensalamander am Hirschberg. Alpensalamander am Imberger Horn. KreuzotternDie in Mittel- und Nordeuropa vorkommenden Kreuzottern sind sehr scheu und selten, daher wird man wahrscheinlich keine sehen, wenn man durch die Natur wandert. Sie sind zwar taub, fliehen aber vor den Vibrationen, die man beim Laufen verursacht. Die zwischen einem halben und einem Meter langen Schlangen sind giftig, ihr Biss kann sehr unangenehm sein, ist aber extrem selten tödlich. Sie beißen nur, wenn sie in die Enge getrieben oder angefasst werden, oder wenn man auf sie tritt. Solche Bisse können beim Sammeln von Beeren im tiefen Gebüsch oder beim Kraxeln in weglosem Gelände vorkommen. Dies passiert aber nicht oft.Im Allgäu trifft man Kreuzottern am ehesten im Ostrachtal an. Sie können sich aber durchaus in den höheren, schroffen und möglichst unberührten Regionen der Allgäuer Alpen verstecken, wie am Himmelschrofenzug und an der Laufbichlkirche, also in Bereichen, die man ohnehin aus Naturschutzgründen meiden sollte. Kreuzottern Weibchen (links), Männchen (oben) und die schwarze Variante mit dem etwas zu dramatischen Namen Höllenotter oder Bergviper. Zeichnung von Heinrich Harder aus dem Jahr 1912. RingelnatternDiese ungiftigen, scheuen, etwa einen Meter langen Schlangen leben in der Nähe von Gewässern und können manchmal beim Schwimmen beobachtet werden. Sie sind für Menschen völlig ungefährlich. Zu erkennen sind sie an den beiden gelben Flecken am Hinterkopf. Ringelnattern sind streng geschützt.Ringelnatter im Schwansee. BlindschleichenBlindschleichen sind keine Schlangen, sondern Echsen. Sie liegen gerne auf dem Weg in der Sonne, um sich zu wärmen und flüchten dann nicht. Die geschützten, bis zu einen halben Meter langen Tiere sind ungiftig und harmlos, Bisse sind sehr selten. Sie sollten nicht am Schwanz gepackt werden, denn dieser bricht leicht ab.Blindschleiche auf dem Weg liegend am Spieser. FröscheEin Grasfrosch in einem Felsloch am Haldenwanger Eck auf etwa 1850 Meter Höhe.NutztiereKüheDas Allgäu ist geprägt von Milchwirtschaft, die typische Kuhart ist das Allgäuer Braunvieh. Die meisten Alphütten wurden früher rein zum sommerlichen Unterhalt der Weiden genutzt und auch heute noch ist für viele die Bewirtung von Gästen nur ein Nebenerwerb neben der Rinderhaltung. Viele Wanderwege führen über Kuhweiden zwischen den Kühen hindurch. Die gutmütigen Kühe sind daran gewohnt und lassen sich kaum stören, die meisten gehen aber weg, wenn man versucht, sie anzufassen. Anders die Schumpen (Jungkühe), die oft sehr neugierig sind und in deren Nähe man nichts unbeaufsichtigt liegen lassen sollte. Ein großes Problem für die Tiere sind Hunde, denn Hundekot ist für Kühe tödlich.Mit Hunden sollte man sich zum eigenen Schutz von Kühen fernhalten. Vor schwangeren Kühen und Kühen mit kleinen Kälbern sollte man sich in Acht nehmen. Wenn eine Kuh auf den Hund losgeht, diesen unbedingt loslassen. Allgäuer Braunvieh bei der Siedelalpe. Schumpen im Rappenalptal, einem Seitental des Stillachtals. Ein Weidezaun, der über einen Wanderweg führt, hat meist einen Durchlass, der von Menschen passiert werden kann, von Kühen aber nicht. Dieser Kuh an der Krinnenspitze hat das keiner erklärt. In solchen Fällen sollte man das Tier langsam und von vorne zu überzeugen versuchen, Platz zu machen, nicht von hinten. ZiegenDie Ziegenhaltung ist im Allgäu weitaus weniger verbreitet als die der Kühe, obwohl die Tiere im felsigen Gelände viel besser zurecht kommen. Ab und zu sieht man sie aber doch auf Weiden, oft zusammen mit Kühen. Ziegen werden eher zutraulich als Kühe und neigen dann dazu, wenn man nicht aufpasst, die Kleidung anzuknabbern.Ziegen am Unteren Gaisalpsee. Ziege bei Spielmannsau. SchafeAuch Schafe werden in kleinen Herden im Allgäu gehalten, man sieht sie allerdings eher selten. Schafe kommen ebenfalls in steilem Fels gut zurecht. Eine intensive Beweidung des Einödsberges mit über 2000 Schafen bis zum Jahr 1999 führte zu einem dramatischen Rückgang der Pflanzenvielfalt dort.Schafe am Grünten. Schafe am Gaishorn. Bei Interesse, siehe auch Zoom-Galerien große Vögel, kleine Vögel und Tiere im Allgäu. Anzeige
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