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Blumen der Allgäuer AlpenDie Allgäuer Alpen zeichnen sich durch Grasberge mit enormem Blumenreichtum aus und sogar im Fels wachsen Blumen. Ein großer Teil der Wiesen wird extensiv von Kühen beweidet oder zur Heuernte gemäht, andere, insbesondere die höheren und steileren, sind reine Wildwiesen. Neben auch anderswo häufigen Blumen, wie dem Löwenzahn, gibt es zahlreiche seltene und auf die Alpen und kleinere Gebiete beschränkte Arten. Die Allgäuer Alpen sind ein Hotspot der Biodiversität. Bergwiese bei der Rappenseehütte. Die weiße Blume in der Bildmitte ist eine Wiesen-Margerite, die in ganz Europa sehr häufig vorkommt. Weitere Blumen im Bild sind Wiesen-Klee, Glockenblumen und Pippau. Die angegebenen Blütezeiten für die Blumen können sich in höheren und schattigen Lagen nach hinten verschieben. Die Höhenangaben für das Vorkommen sind naturgemäß ungenau. Liste sortieren nach Reihenfolge oder Alphabet. Siehe auch Blumen nach Farben: Blaue Blumen, Lila Blumen, Gelbe und orangene Blumen, Rote und rosa Blumen, Weiße und grüne Blumen EdelweißDie berühmteste Alpenblume wächst bevorzugt oberhalb von 1800 Metern und blüht von Juli bis September. Das Edelweiß (Leontopodium alpinum) war Ende 19. / Anfang 20. Jahrhundert ein begehrtes Souvenir und ist daher selten geworden. Der bekannteste Edelweißberg ist die Höfats, die früher von Einheimischen bestiegen wurde, um die Sommerfrischler mit der begehrten Blume zu versorgen. Heute wächst das Edelweiß meist nur noch an unzugänglichen Standorten. Die kleine Blume ist schon lange besonders geschützt.Edelweiß zwischen Dolomitgestein am Aggenstein in Gipfelnähe. EnzianSiehe auch Alpenflora: Enziangewächse, alte Bilder von 1905Vom Enzian (Gentiana) gibt es viele verschiedene Arten, im Allgäu kommen insbesondere zahlreiche kleinere, blaue und der großgewachsene Gelbe Enzian vor. Da Enziane bitter schmecken, werden sie von dem Vieh gemieden und sind daher auf Weiden weit verbreitet. Aus Wurzeln des Gelben, seltener des Tüpfel- und des Purpurenzian, wird der gleichnamige Schnaps gebrannt. Alle Enziane sind geschützt. Clusius-Enzian (Gentiana clusii) am Siplinger Kopf. Der Clusius-Enzian ist der meist auf Bildern dargestellte. Ab 800 Meter, blüht Mai bis August. Kochscher Enzian (Gentiana acaulis) am Haldenwanger Eck. Kommt in Deutschland fast nur südlich von Immenstadt vor. Ab 800 Meter, blüht Mai bis August. Frühlingsenzian (Gentiana verna) oder Schusternagel, eine kleine Enzianart mit fünf Blütenblättern, am Rangiswanger Horn. Ab 1200 Meter, blüht März bis Juni und oft nochmal im Herbst. Sehr ähnlich, mit runderen, glatten Blütenblättern, ist der Bayerische Enzian (Gentiana bavarica). Oberhalb von 1500 Meter, blüht Juni bis September, hier am Siplinger Kopf. Der sehr seltene und besonders geschützte Schlauch-Enzian (Gentiana utriculosa) wächst in den Höhenlagen der südlichen und östlichen Allgäuer Alpen, hier am Gipfel der Lachenspitze. Er blüht von Mai bis August mit kleinen, tiefblauen Blüten, die in einer schlauchartigen Kelchröhre stecken. Schwalbenwurz-Enzian (Gentiana asclepiadea) am Riedberger Horn. Ab 600 Meter, blüht August bis Oktober. Er kann bis zu einem Meter hoch werden. Lungenenzian (Gentiana pneumonanthe) am Attlesee. Dieser wächst auch im Flachland, vor allem auf Feuchtwiesen und in Niedermooren, er ist durch Trockenlegung stark gefährdet. Gelber Enzian (Gentiana lutea) am Fellhorn. Dieser kann bis zu 60 Jahre alt werden. Ab 1000 Meter, blüht Juni bis August. Tüpfel-Enzian (Gentiana punctata) am Rangiswanger Horn. Kommt in Deutschland fast nur im Allgäu vor. Ab 1500 Meter, blüht Juni bis September. Der seltene Purpurenzian (Gentiana purpurea) am Fellhorn. Ab 1200 Meter, blüht Juli bis September. Kranzenziane (Gentianella) sind eine eigene Gattung der Enziangewächse. Sie sind kleiner als die Pflanzen der Gattung Enzian. Gefranster Enzian (Gentianella ciliata) bzw. Gewöhnlicher Fransenenzian am Breitenberg. Wächst bis 2300 Meter und blüht blau und vierblättrig im August und September. Deutscher Fransenenzian (Gentianella germanica) am Kühgundkopf. Wächst oberhalb von 1000 Metern und blüht von Juni bis September. Der Deutsche Fransenenzian hat fünf violette Blütenblätter, ansonsten ist er ähnlich dem Feld-Enzian. Deutscher Fransenenzian oder der sehr ähnliche Raue Kranzenzian (Gentianella aspera) mit geschlossener Blüte am Thaneller. Feld-Enzian (Gentianella campestris) auf dem Großen Daumen. Die sehr seltene, stark gefährdete Blume blüht von Juli bis Oktober und wächst oberhalb von 600 Metern. Der Feld-Enzian hat zumeist vier lila Blütenblätter, manche Einzelblüten haben mehr. Auf diesem Bild hat eine Blüte sechs Blütenblätter, die anderen haben vier. AlpenroseAlpenrosen sind keine Rosen, sondern Rhododendren. Es gibt zwei Arten der Alpenrose, die Bewimperte (Rhododendron hirsutum) und die Rostblättrige (Rhododendron ferrugineum), beide sehen sich sehr ähnlich. Die Strauchpflanze wächst großflächig oberhalb von 1500 Metern. Sie blüht von Mai bis Juli und färbt dann ganze Berghänge rot. Insbesondere ist sie am Fellhorn zu finden, zur Alpenrosenblüte finden sich dort immer sehr viele Besucher ein. Die Alpenrose ist giftig.Bewimperte Alpenrose am Fellhorn. Rostblättrige Alpenrose am Rangiswanger Horn. SeidelbastDer gestreifte Seidelbast (Daphne striata) oder Steinröschen ist ein etwa 20 cm hoch wachsender Zwergstrauch, der oberhalb von 1000 Metern auf Kalkböden wächst und im Juni und Juli rosa blüht. Er ähnelt etwas der weitaus größeren Alpenrose. Seidelbast duftet angenehm, ist aber hochgiftig, eine Vergiftung ist auch über die Haut möglich.Gestreifter Seidelbast am Haldenwanger Eck. Echter Seidelbast (Daphne mezereum) findet sich in den gemäßigten und kühleren Zonen Mitteleuropas, in Deutschland vor allem in den Mittelgebirgen, Voralpen und Alpen bis 2000 Meter. Der gut einen Meter hoch wachsende, verholzte Strauch ist ein Stammblüher, der in tieferen Lagen im März und April, in höheren Lagen später, zahlreiche rosa bis rosalila Blüten zeigt. Seine roten Beeren, wie auch der Rest der Pflanze, sind stark giftig, wenige Beeren bringen einen Menschen um. Echter Seidelbast bei Rückholz. EisenhutDer Blaue Eisenhut (Aconitum napellus) ist eine großgewachsene Pflanze, die man häufig in den Bergen antrifft. Er gilt als die giftigste Pflanze Europas, alle seine Teile sind giftig, besonders die Wurzel. Pflanzenfresser meiden ihn instinktiv. Er wurde zur Herstellung von Pfeilgift und für Giftmorde verwendet. Er wächst von Tallagen bis auf 2000 Meter, seine schöne, hohe Blüte zeigt sich über den ganzen Hoch- und Spätsommer. Man sollte die Pflanze nicht anfassen.Ein Feld des Blauen Eisenhuts an der Roten Flüh. Einzelne Pflanze Blauer Eisenhut vor dem Schlappoldsee. Ähnlich, mit einer mehr ins violette gehenden Blüte mit weißen Flecken ist der Bunte oder Gescheckte Eisenhut (Aconitum variegatum). Seine Laubblätter haben dickere Finger als der Blaue Eisenhut, er ist buschiger, blüht etwas früher und wächst eher in tieferen Lagen. In Giftigkeit ist er dem Blauen ebenbürtig. Bunter Eisenhut im Rappenalptal. Einige der Blüten sind noch geschlossen. Der Gelbe oder Wolfs-Eisenhut (Aconitum lycoctonum) ist weniger auffällig als der Blaue und der Bunte Eisenhut und nur etwas weniger giftig. Gelber Eisenhut blüht hellgelb von Juni bis August. Gelber Eisenhut am Gaishorn. Weißer GermerDer Weiße Germer (Veratrum album) ist eine hochgiftige Pflanze, die ohne Blüte dem Gelben Enzian sehr ähnelt. Er wächst vom Tal bis in die Hochlagen, blüht von Juni bis August und kann bis zu eineinhalb Meter hoch werden. Erwachsene Tiere meiden die Pflanze, aber Jungtiere vergiften sich immer wieder mal an ihr. Wie auch den Eisenhut sollte man den Weißen Germer nicht berühren.Weißer Germer am Walmendinger Horn. Blüten des Weißen Germers im Kempter Wald. ArnikaDie Echte Arnika (Arnica montana) wird seit Jahrhunderten als Heilpflanze genutzt. Heute findet sie Verwendung in Salben gegen rheumatische Beschwerden. Die Pflanze steht unter Naturschutz und darf nicht wild gepflückt werden. Sie wächst in kalkarmen Gegenden bis in die Höhenlagen und blüht von Juni bis August.Arnika am Fellhorn. OchsenaugeDas Ochsenauge (Buphthalmum salicifolium) hat eine Blüte, die derjenigen der Arnika sehr ähnlich ist. Erkennbar ist es durch seine dünneren Laubblätter, die wechselseitig den ganzen Stängel hoch wachsen. Es kommt bis 2000 Meter Höhe vor und blüht zwischen Mai und September.Ochsenauge am Wildfräuleinstein. GämswurzDie Großblütige Gämswurz (Doronicum grandiflorum) ist die einzige Art der Gämswurzen in den Allgäuer Alpen. Sie wächst auf Kalkböden oberhalb von 1400 Metern und blüht im Juli und August mit großer, gelber Blüte. Sie ist ein begehrtes Wildfutter und in manchen Kräuterkäsen zu finden.Großblütige Gämswurz an der Kanzelwand. GlockenblumeGlockenblumen gibt es in zahlreichen, mitunter schwer zu unterscheidenden Varianten. Oft sind sie blau bis lila, gemeinsam ist ihnen die glockenförmige Blüte.Glockenblumen, umsäumt von Margeriten, am Hochgrat. Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia) oder eine der ihr sehr ähnlichen Arten am Schrofenpass. Die häufigste Glockenblumenart blüht Juni bis September und wächst vom Flachland bis in Hochlagen. Scheuchzers Glockenblume (Campanula scheuchzeri) am Walmendinger Horn. Diese nahe Verwandte der Rundblättrigen Glockenblume wächst oberhalb von 1200 Metern und blüht Juli bis August. Bärtige Glockenblume (Campanula barbata) im Rohrmoostal. Wächst oberhalb von 1000 Metern und blüht Juni bis August. Ihre Blüte ist hellblau oder leicht violett, manchmal auch weiß. Weiße Bärtige Glockenblume am Hirschberg. Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium) an der Hornburg. Die hochgewachsene, lila Blume blüht im Juli und August, diese hier allerdings wurde im November gesichtet. Zwerg-Glockenblumen (Campanula cochleariifolia) an der Sulzspitze. Wächst von Tallagen bis ins Hochgebirge auf kalkhaltigem Rasen und Schutt und blüht von Juli bis September in hellem bis mittlerem blaulila. Eine hellere Zwerg-Glockenblume im alten Gemäuer von Burg Eisenberg. Die Juni bis September blühende Büschel- oder Knäuel-Glockenblume (Campanula glomerata), hier im Vilstal, kommt bis 1700 Meter vor, sie hat meist mehrere dicht beieinander stehende lila Blüten. Strauß-Glockenblume (Campanula thyrsoides) am Walmendinger Horn. Selten, wächst oberhalb von 1500 Metern und blüht weiß von Juni bis August. TeufelskralleTeufelskrallen gehören zu den Glockenblumengewächsen, sie blühen von Mai bis August. Mehrere Arten der markanten Blume wachsen bevorzugt im Gebirge bis in Höhenlagen.Die häufige Kugelige Teufelskralle (Phyteuma orbiculare) mit geschlossener Blüte am Engenkopf. Kugelige oder möglicherweise die seltene Halbkugelige Teufelskralle (Phyteuma hemisphaericum) mit geöffneter Blüte am Walmendinger Horn. Ziestblättrige Teufelskralle (Phyteuma betonicifolium) am Walmendinger Horn. Ährige Teufelskralle (Phyteuma spicatum) im Rohrmoostal. Himmelblaue Ähren-Teufelskralle (Phyteuma spicatum subsp. occidentale) im Rappenalptal. FlockenblumeVerschiedene Flockenblumenarten finden sich vom Flachland bis in Höhen von über 2000 Meter. Flockenblumen bilden zahlreiche Unterarten, die sich auch miteinander kreuzen können, was eine Bestimmung oft schwierig macht.Die Berg-Flockenblume oder Berg-Kornblume blüht von Mai bis August und zeigt dann eine hübsche, große, fragile, blaue Blüte mit rötlichem Inneren. Berg-Flockenblumen (Cyanus montanus, früher Centaurea montana) am Immenstädter Horn. Ähnlich der Berg- sieht die lila Wiesen-Flockenblume, welche auch in den Bergen zu finden ist und von Juni bis Oktober blüht. Wiesen-Flockenblumen (Centaurea jacea) am Gottesackerplateau. Seltener ist die Perücken-Flockenblume, welche von Juli bis September blüht. Perücken-Flockenblume (Centaurea pseudophrygia) am Gaishorn. Die Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa), bei der die rotlila bis rosa, selten weiße Blüte aus einer stacheligen Hülle wächst, blüht von Juni bis August. Sie kommt im Flachland vor, ihre Unterart Alpen-Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa subsp. alpestris), erkennbar an den schwarzen Hüllblättern, beschränkt sich auf den Alpenraum, ist aber auch dort selten. Alpen-Skabiosen-Flockenblume im Vilstal. Eine weiße Skabiosen-Flockenblume im Dietersbachtal. TrollblumeDie Trollblume (Trollius europaeus) wächst auf Feuchtwiesen bis in die Höhenlagen in größeren Büscheln. Sie ist leicht giftig. Von Mai bis Juli präsentiert sie ihre auffällige, kugelrunde und knallgelbe Blüte. Die geschützte Blume zeigt lehmigen, oft matschigen Boden an.Trollblumen am Grünten. HahnenfußEs gibt sehr viele Arten von Hahnenfuß, die umgangssprachlich auch Butterblumen genannt werden. Einige davon wachsen in den Alpen als unscheinbare, gelbe oder weiße Blumen. Alle Hahnenfuß-Arten sind giftig, mitunter bereits bei Hautkontakt mit verletzten Pflanzen. Sie werden vom Nutzvieh gemieden. Getrocknet im Heu sind die Pflanzen aber ungiftig.Der Berg-Hahnenfuß (Ranunculus montanus) ist in den ganzen Alpen und im Vorland auf feuchten Kalkböden weit verbreitet. Auch auf Grund seiner langen Blütezeit von Mai bis September ist er häufig zu sehen. Berg-Hahnenfuß mit Schmetterling (Perlmuttfalter) am Hirschberg. Eine Unterart ist der etwas kleinere Gebirgs-Hahnenfuß oder Vorland-Berg-Hahnenfuß (Ranunculus breyninus), der nur schwer vom Berg-Hahnenfuß zu unterscheiden ist. Dies könnte ein Gebirgs-Hahnenfuß sein, aufgenommen am Zeigersattel. Von Juni bis September blüht der weiße Alpen-Hahnenfuß (Ranunculus alpestris) oberhalb von 1000 Metern Höhe auf Kalkböden, bevorzugt auf solchen mit langer Schneebedeckung. Seine Blätter werden von Gämsen gefressen. Alpen-Hahnenfuß am Besler. Sehr ähnlich sind sich Platanenblättriger Hahnenfuß (Ranunculus platanifolius) und Eisenhutblättriger Hahnenfuß (Ranunculus aconitifolius), die beide büschelig wachsen und von Juni bis September bzw. Mai bis Juli weiß blühen. Der Eisenhutblättrige ist eher im Unterland vertreten, kommt aber auch in Höhenlagen vor. Seine Blätter sind bis zum Stiel hin gekerbt. Der Platanenblättrige Hahnenfuß wird höher und hat längere Stiele zwischen Blüte und Blatt, die Teilung der Blätter endet vor dem Stiel. Eisenhutblättriger Hahnenfuß an der Reuterwanne. Platanenblättriger Hahnenfuß am Söllereck. Der Gletscher-Hahnenfuß (Ranunculus glacialis) ist eine Blume des Hochgebirges, es ist eine von sehr wenigen Blütenpflanzen, die in den Alpen über 4000 Meter erreichen kann. Im Allgäu sowie in Deutschland liegt sein einziges gesichertes Vorkommen am Linkerskopf oberhalb von 2000 Meter. Gelegentlich wird er auch an der Mädelegabel und am Kratzer gesichtet. Er blüht von Juli bis August und wechselt dabei seine Blütenfarbe von weiß über rosa zu rot. Der Gletscher-Hahnenfuß kann bis zu 20 cm hoch werden, er ist extrem selten und akut bedroht. Gletscher-Hahnenfuß, Zeichnung von Gustav Dunzinger aus "Alpenflora" von Dr. Hegi und Dr. Dunzinger, Verlag J.F. Lehmann, 1905. Alpen-KüchenschelleKüchenschellen bzw. Kuhschellen gehören zu den Hahnenfußgewächsen und sind auch giftig. Die geschützte Alpen-Küchenschelle (Pulsatilla alpina) wächst oberhalb von 1200 Meter, blüht von Mai bis Juli, wird bis zu 20 cm hoch und hat eine große Blüte. Wenn sie verblüht ist, zeigt sie ihren markanten Fruchtstand, der als Wildes Männle bekannt ist.Alpen-Küchenschelle am Steineberg. Wildes Männle am Walmendinger Horn. SonnenröschenDas Alpen-Sonnenröschen (Helianthemum alpestre) wächst zwischen 1400 und 2400 Meter auf Kalkböden und blüht von Juni bis August. Seine kleinen Blüten wenden sich der Sonne hin und öffnen sich nur bei Wärme.Alpen-Sonnenröschen am Gaishorn. SilberdistelDie Silberdistel (Carlina acaulis) ist eine in den Bergen bis in Höhenlagen verbreitete, geschützte Pflanze mit großer, vertrocknet erscheinender Blüte. Sie wächst vor allem auf Weideflächen und blüht im Spätsommer. Sie wird auch Wetterdistel genannt, da sie bei aufkommender Feuchtigkeit ihre Blätter verschließt.Silberdisteln im Steigbachtal. Silberdisteln mit verschlossener Blüte am Grünten. Überlebende des Winters: Silberdisteln am Ofterschwanger Horn im März. GolddistelEin Verwandter der Silberdistel ist die Golddistel (Carlina vulgaris), ebenso aus der Gattung der Eberwurzen. Sie kommt auch im Flachland vor, wächst allerdings auf wenig oder gar nicht gemähten Magerwiesen, was die Alpen zu einem ihrer Rückzugsgebiete macht. Die Golddistel ist dort seltener als die Silberdistel, sie wird höher, hat aber kleinere, innen goldgelbe Blüten, die sich im Juli und August zeigen.Golddistel oberhalb von Steibis. Alpen-DistelDie Alpen-Distel oder Berg-Distel (Carduus defloratus) wächst auf kalkigem Untergrund bis etwas über 2000 Meter und blüht den ganzen Sommer über in rotlila. Ihre Laubblätter sind etwas stachlig, sie hat aber weniger Stacheln als die meisten anderen Disteln.Alpen-Disteln am Iseler. SilberwurzDie Weiße Silberwurz (Dryas octopetala) ist ein Spalierstrauch (platt am Boden wachsender Strauch), der bis zu 100 Jahre alt werden kann. Die geschützte Pflanze wächst oberhalb von 1200 Metern. Ursprünglich aus der Arktis, ist sie seit der Eiszeit auch ein Alpenbewohner. Sie blüht im Juli und August. Durch die tiefgehenden Pfahlwurzeln befestigt sie loses Kalkgeröll und schützt so vor Erosion.Weiße Silberwurz am Schrofenpass. PolsternelkeDie Polsternelke oder Stängelloses Leimkraut (Silene acaulis) erfüllt die gleiche Funktion wie die Weiße Silberwurz und kann ebenso 100 Jahre alt werden. Sie bildet bis zu zwei Meter breite Polster, ihre Wurzeln reichen bis zu 1,30 Meter in die Tiefe. Sie wächst zwischen Felsschutt oberhalb von 1500 Metern und blüht von Juli bis September mit kleinen, rotlila Blüten.Polsternelke auf dem Wieslekar. FrühlingsmiereDie Alpen-Frühlingsmiere oder Gerard-Miere (Minuartia gerardii) ist ein krautiges Nelkengewächs auf Kalkböden der alpinen Regionen. Sie blüht von Juni bis August mit weißen, fünfblättrigen Blüten, von denen meist um die fünf zusammen stehen.Alpen-Frühlingsmiere auf dem Hohen Ifen. WindröschenWindröschen sind auch als Anemonen bekannt. Das weißblütige Buschwindröschen (Anemone nemorosa) wächst vor allem in Wäldern, vom Flachland bis in Höhen von 1800 Meter, und ist weit verbreitet. Es blüht von März bis Mai und hat dann eine Blüte, selten zwei.Buschwindröschen am Schönkahler. Das ebenfalls weißblütige Narzissen-Windröschen (Narzissenanemone, Anemone narzissiflora) wächst auf Kalkböden oberhalb von 700, bevorzugt oberhalb von 1500 Metern. Es wächst höher als das Buschwindröschen und hat drei bis acht Blüten. Die geschützte Pflanze ist ein Überbleibsel der Eiszeit und mag es feucht und schattig. Sie blüht von Mai bis Juli. Narzissen-Windröschen am Walmendinger Horn. Sumpf-HerzblattDas Sumpf-Herzblatt (Parnassia palustris) ist eine Pflanze aus nördlichen Regionen, die auch in den Alpen zwischen 1000 und 2300 Metern vorkommt, allerdings selten und geschützt ist. Sie blüht weiß von Juni bis September. Früher wurde sie in der Volksmedizin vielfach verwendet.Sumpf-Herzblatt am Grünten. SterndoldeDie Große Sterndolde (Astrantia major) ist eine häufige Alpenblume, die von Juli bis August ihre weiße, doldenförmige Blüte zeigt. Die bis zu einen Meter hohe Pflanze ist in Lagen bis zu 2000 Meter zu finden.Große Sterndolde am Vilsalpsee. KugelblumeDie Nacktstängelige Kugelblume (Globularia nudicaulis) ist eine reine Gebirgsblume und wächst bevorzugt über 1500 Meter. Die geschützte Pflanze blüht blaulila von Mai bis August. Ihr Stängel ist blätterlos, daher der Name.Nacktstängelige Kugelblume am Gehrner Berg. Nacktstängelige Kugelblumen am Imberger Horn. SkabioseDie Glanz-Skabiose (Scabiosa lucida) kommt häufig zwischen 1000 und 2000 Meter Höhe vor und blüht mit einer rotlila Blüte von Juli bis September.Ein Büschel Glanz-Skabiosen am Gottesackerplateau. Ein naher, europaweit verbreiteter Verwandter ist die Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria). Diese ist der Glanz-Skabiose sehr ähnlich, wächst aber nur unterhalb von 1000 Meter. Tauben-Skabiosen mit Baum-Weißling am Herrenwieser Weiher. PippauPippaus sind weit verbreitete Wiesenblumen, die von Juni bis September blühen. Häufig auf kurz gemähten Bergwiesen oberhalb von 1000 Metern, blüht der Gold-Pippau in einem knalligen Orange. Der gelbe Wiesen-Pippau wächst in tieferen Lagen auf Mähwiesen, nicht auf Weiden. Der diesem ähnliche Berg-Pippau kommt in Höhen ab 1500 Meter vor, er hat im Gegensatz zum vorigen keinen verzweigten Stiel.Gold-Pippau (Crepis aurea) am Ofterschwanger Horn. Wiesen-Pippau (Crepis biennis) am Walmendinger Horn. Berg-Pippau (Crepis bocconi), auch dort. HabichtskrautEs gibt sehr viele Arten Habichtskräuter, von denen sich manche nur schwer voneinander unterscheiden lassen. Im den allgäuer Bergen kommen vor allem das Orangerote und das Zottige Habichtskraut vor. Beide wachsen ab 1100 Meter und blühen von Juni bis August. Ihre Blüte ist dem Pippau sehr ähnlich, ihre Stängel sind aber haariger als bei jenem.Orangerotes Habichtskraut (Hieracium aurantiacum) am Walmendinger Horn. Zottiges Habichtskraut (Hieracium villosum), auch dort. HainsalatHainsalat (Aposeris foetida) oder Stink-Lattich ähnelt dem Löwenzahn, er wächst relativ häufig in Bergmischwäldern, blüht von Juni bis August und ist bis 2200 Meter zu finden. Wird die Pflanze verletzt, entweicht ihr ein stinkender, weißer Saft. Trotz des Namens Salat ist sie nicht zum Verzehr geeignet.Hainsalat im Retterschwangtal. GreiskrautDas Alpen-Greiskraut (Jacobaea alpina, Senecio alpinus) oder Alpen-Kreuzkraut ist der giftigste Vertreter der allesamt sehr giftigen Greiskräuter. Es kommt zwischen 600 und 2000 Meter vor, kann bis zu einen Meter hoch werden und wächst zum Teil in großen Gruppen. Wenn seine von Juni bis September zu sehende gelbe Blüte verblüht ist, bekommt es weiße Haare, wie die eines Greises.Alpen-Greiskraut an der Oberen Mädelealpe. Fruchtstand des Alpen-Greiskrauts am Füssener Jöchle. MehlprimelDie in ganz Süddeutschland vorkommende Blume mit kleinen, rosa bis lila Blüten wächst bis in Hochlagen und blüht von Mai bis Juli. Sie ist die verbreitetste alpine Primelart, dennoch ist ihr Bestand gefährdet. Die Mehlprimel (Primula farinosa) ist geschützt.Mehlprimel im Retterschwangtal. AurikelDas Aurikel (Primula auricula) ist auch eine Primelart, die größte alpine, die von April bis Juni blüht. Die gelbe Blume wächst vom Tal bis in die Höhen auf Kalkböden. Aurikel sind selten und geschützt.Aurikel am Burgberger Hörnle. MannsschildMannsschilde sind Primelgewächse der kälteren Regionen, alle sind sie geschützt. Häufigster Vertreter in den Allgäuer Alpen ist der nur wenige Zentimeter hohe Zwerg-Mannsschild oder Bewimperter Mannsschild (Androsace chamaejasme). Dieser ist extrem resistent gegen Kälte und Wind, wächst oberhalb von 1600 Metern und blüht von Juni bis August. Die weißen Blüten mit gelbem Inneren werden nach der Bestäubung rosa.Zwerg-Mannsschild am Gaishorn. AlpenglöckchenDas Alpenglöckchen (Soldanella alpina) gehört zu den Primelgewächsen, es blüht lila bis hellblau von April bis Juli oberhalb von 1200 Meter und wächst auf Kalkböden.Alpenglöckchen am Hirschberg. Alpen-AsterDie Alpen-Aster (Aster alpinus) ist eine seltene, geschützte Blume, die vor allem oberhalb der Baumgrenze an sonnigen, trockenen Stellen wächst. Sie blüht von Juli bis September in lila und gelb.Alpen-Aster am Gaishorn. BerufkrautBerufkräuter sind eine artenreiche Gattung, von denen in Mitteleuropa nur wenige wachsen. Dies sind unter anderen die sehr seltenen Einköpfiges Berufkraut (Erigeron uniflorus) und Alpen-Berufkraut (Erigeron alpinus) sowie das häufigere Kahle Berufkraut (Erigeron glabratus). Diese drei sind sich sehr änhlich und erinnern von oben betrachtet an rosalila Gänseblümchen, sind aber gut an der Verdickung unter der Blüte zu erkennen, sie kommen in Deutschland nur in den Alpen vor.Wahrscheinlich Einköpfiges Berufkraut, da die Blüten einzeln und die Stiele nicht kahl sind, am Gipfel des Grünten. Alpen-VergissmeinnichtKrautige Pflanze, die bevorzugt über 1300 Meter wächst. Das Alpen-Vergissmeinnicht (Myosotis alpestris) blüht von Juni bis August und wechselt seine Blütenfarbe von zunächst lila nach himmelblau. Es wird oft als Zierpflanze angebaut.Alpen-Vergissmeinnicht an der Großen Steinscharte. VeilchenVeilchen sind eine sehr artenreiche Gattung und über die ganze Welt verbreitet. In den Allgäuer Alpen gibt es nur wenige Vertreter.Das Zweiblütige Veilchen (Viola biflora) oder Gelbe Veilchen wächst oberhalb von 1500 Metern an feuchten Standorten und blüht von Juni bis August. Die seltene, kleine Blume ist geschützt. Zweiblütiges Veilchen am Gaishorn. Extrem selten ist das Gespornte Veilchen (Viola calcarata) oder Langsporn-Veilchen, ein Stiefmütterchen, welches in Deutschland nur in einem winzigen Bereich im äußersten Süden vorkommt und auch in Österreich nur vereinzelt. Es wächst auf steinigen Böden zwischen 1500 und 2500 Metern und blüht von Mai bis August. Gesporntes Veilchen an der Großen Steinscharte, wenige Meter vor der Grenze auf deutscher Seite. AkeleiAkeleien sind krautige Pflanzen mit großen Blüten und stark verzweigtem Wurzelsystem. Im Allgäu kommen die Gewöhnliche und die Schwarzviolette Akelei vor, beide sind geschützt und giftig. Sie blühen von Mai bis Juli. Die Gewöhnliche Akelei wächst im Flachland bis in mittlere Höhenlagen, die Schwarzviolette ist von den Voralpen bis über 2000 Meter Höhe zu finden.Gewöhnliche Akelei (Aquilegia vulgaris) am Engenkopf. Schwarzviolette Akelei (Aquilegia atrata), auch dort. Alpen-HeckenroseDie einzig echte Gebirgsrose der Allgäuer Alpen ist die Alpen-Heckenrose (Rosa pendulina), welche zwischen 500 und 2500 Metern vorkommt. Sie blüht von Mai bis Juli in rosa bis purpur und gibt mit ihren Hagebutten vielen Tieren Nahrung.Alpen-Heckenrose auf dem Gipfel des Beslers. Blüte der Alpen-Heckenrose am Walmendinger Horn. StorchschnabelDer Wald-Storchschnabel (Geranium sylvaticum) wächst bevorzugt in Wäldern und Gebüsch, vom Flachland bis 2300 Meter Höhe. Er zeigt sich von Juni bis August mit blaulila Blüte.Wald-Storchschnabel am Walmendinger Horn. SteinbrechSteinbreche wachsen in Felsspalten in gemäßigten und kalten Klimazonen. Sie brechen aber keine Steine, wie früher angenommen wurde. In den Alpen kommen mehrere Arten vor, alle sind geschützt. Der Fetthennen-Steinbrech (Saxifraga aizoides) wächst von 600 Meter bis in die höchsten Lagen und blüht von Juni bis August in gelb-orange-rot.Fetthennen-Steinbrech am Gaishorn. Gelber Fetthennen-Steinbrech am Siplinger Kopf. Eine ähnliche Blütenform hat der Blattlose Steinbrech (Saxifraga aphylla), der im Juli und August weiß-grün blüht. Er wächst oberhalb von 1600 Metern, bevorzugt in schattigen, feuchten Felsspalten. Die kleinwüchsige Pflanze sieht man eher selten. Blattloser Steinbrech an der Walser Hammerspitze. Der Trauben-Steinbrech (oder Rispen-Steinbrech, Saxifraga paniculata) bevorzugt Lagen oberhalb von 1500 Metern und blüht von Juni bis August. Die Pflanze ist sehr resistent gegen Kälte und Trockenheit. Trauben-Steinbrech am Walmendinger Horn. Der Blaugrüne Steinbrech (Saxifraga caesia) ist relativ häufig in Höhenlagen oberhalb 800 Metern anzutreffen Er blüht im Juli und August weiß mit kleiner Blüte, sein Name bezieht sich auf die Farbe seiner Laubblätter. Blaugrüner Steinbrech auf dem Koblat. BrillenschötchenDas Glatt-Brillenschötchen (Biscutella laevigata) ist die einzige im Allgäu vertretene Art von Brillenschötchen. Es ist eine krautige Pflanze mit kleinen, gelben, vierblättrigen Blüten. Es blüht von Juni bis August und wächst oberhalb von 600 Metern auf trockenen Steinböden. Es ist selten und geschützt. Seine Schoten haben die Form einer Brille.Glatt-Brillenschötchen auf dem Iseler. Die Samenkapseln des Brillenschötchens am Muttlerkopf. Langhaariger ThymianDer Langhaarige Thymian (Thymus praecox subsp. polytrichus), auch als Alpen-Thymian, Gebirgs-Thymian oder Gebirgs-Quendel bekannt, ist eine Unterart des Frühblühenden Thymians, einer von sehr vielen Arten dieser bekannten Heil- und Würzpflanze, der auch als solche Verwendung findet. Er wächst buschig auf sonnigen Sand- und Steinböden von den Tälern bis in Höhenlagen und blüht in rosa von Mai bis September, wobei er eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen ist.Langhaariger Thymian bei Balderschwang. . Weiter oben, hier hinter der Landsberger Hütte, wächst der Thymian weniger hoch. Alpen-SteinquendelDer Alpen-Steinquendel (Acinos alpinus, Clinopodium alpinum) wächst als unscheinbares Pflänzchen zwischen Felsen und blüht lila von Juni bis September. Sein kleiner Stamm ist verholzt und er kann mehrere Jahre alt werden. Alpen-Steinquendel duftet nach Minze, er ist eine Zutat in manchen Kräuterkäsen.. Alpen-Steinquendel am Nebelhorn. . Blüten des Alpen-Steinquendels an der Landsberger Hütte. SchnittlauchSchnittlauch (Allium schoenoprasum) kommt in den Alpen natürlich bis 2600 Meter Höhe vor. Die Pflanze wird in Europa seit dem Mittelalter kultiviert. Er wächst oft in Büscheln und blüht Juli bis September mit einer kugeligen, lila Blüte. Wilder Schnittlauch darf in Naturschutzgebieten nicht gepflückt werden.Wilder Schnittlauch am Gaishorn. Schwarzes KohlröschenDas Schwarze oder Gewöhnliche Kohlröschen (Nigritella nigra, Gymnadenia nigra) ist eine geschützte, seltene Orchidee. Es kommt oberhalb von 1400 Metern auf sonnigen, ungedüngten Wiesen vor, blüht dunkelrot von Juni bis August und riecht dann angenehm schokoladig. Früher war die Pflanze als Brändele bekannt.Schwarzes Kohlröschen am Gaishorn. HändelwurzHändelwurzen (Gymnadenia) sind Orchideen und vermutlich nahe Verwandte der Kohlröschen. Die Mücken-Händelwurz (Gymnadenia conopsea) hat ihren Verbreitungsschwerpunkt in den Kalkalpen und blüht von Mai bis August von weiß bis lila. Ähnlich ist die Wohlriechende Händelwurz (Gymnadenia odoratissima), welche intensiv nach Vanille duftet.Mücken-Händelwurz am Kühgundkopf. KugelorchisDie seltene und geschützte Kugelorchis (Traunsteinera globosa), auch Kugel-Knabenkraut genannt, ist eine Orchidee, die oberhalb von 1000 Metern auf kalkigen Böden wächst und im Juni und Juli rosa und purpur blüht.Kugelorchis am Walmendinger Horn. KnabenkrautKnabenkräuter sind in Europa und Asien verbreitete Orchideen. Einige Arten haben einen Verbreitungschwerpunkt in den Alpen, darunter Fuchs' Knabenkraut (Dactylorhiza fuchsii), welches kaum vom Gefleckten Knabenkraut (Dactylorhiza maculata) zu unterscheiden ist. Beide sind hochgewachsen mit zahlreichen violetten Blüten, die sich im Juni und Juli zeigen. Man findet sie auf sauren Böden bis 2000 Meter.Wahrscheinlich Fuchs' Knabenkraut im Vilstal. Das sehr ähnliche Breitblättrige Knabenkraut (Dactylorhiza majalis) oder Kuckucksblume wächst auf ungedüngtnen Wiesen bis 1700 Meter. Breitblättriges Knabenkraut am Siplinger Kopf. WaldhyazintheDie Waldhyazinthe ist ein seltenes Orchideengewächs. Es gibt die Grünliche oder Berg-Waldhyazinthe (Platanthera chlorantha) und die Weiße oder Zweiblütige Waldhyazinthe (Platanthera bifolia), welche kaum voneinander zu unterscheiden sind. Beide sind sie besonders geschützt, sie wachsen vom Tal bis etwa 1800 Meter, bevorzugt in Mischwäldern. Ihr Verbreitungsgebiet sind bergige Lagen in einem großen Teil von Eurasien, sie blühen von Mai bis August.Waldhyazinthe am Köpfle über Hinterstein. Langblättriges WaldvögleinDas Langblättrige Waldvöglein (Cephalanthera longifolia), ebenfalls ein Orchideengewächs, kommt in Nordafrika, Europa und Asien vor. In Deutschland ist es in den Mittelgebirgen und in den Alpen bis unterhalb von etwa 1600 Meter zu finden, meist in Wäldern oder am Waldrand. Es blüht von Mai bis Juli mit weißen Blüten, die etwas an Vogelschnäbel erinnern.Langblättriges Waldvöglein im Rappenalptal. Alpen-KrokusDer niedrigwüchsige Alpen-Krokus (Crocus albiflorus) wächst auf feuchten Wiesen oberhalb von 600 Metern und ist eine der ersten Blumen, die im Frühling herauskommen. Er kann dünne Schneedecken durchstoßen. Seine Farbe reicht von fast weiß über helles bis zu sattem violett. Er ist ähnlich dem nah verwandten, oft in Gärten anzutreffenden Frühlings-Krokus, ist aber kleiner als dieser. Der Alpen-Krokus ist geschützt und durch Düngung gefährdet.Alpen-Krokus am Hirschberg. HerbstzeitloseDie dem Krokus ähnlich sehende Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) ist eine in Mitteleuropa verbreitete, giftige Pflanze, welche unterhalb von 1500 Meter oft massenhaft auf windgeschützten, feuchten Wiesen auftritt. Sie blüht im September und Oktober in violettrosa. Ihre Blätter, die im Frühling und daher nie gleichzeitig zusammen mit der Blüte auftreten, ähneln dem Bärlauch, eine Verwechslung kann tödlich sein. Die Herbstzeitlose enthält Colchicin, ein sehr starkes Gift, welches in geringen Mengen in verschiedenen Medikamenten Anwendung findet.Herbstzeitlose am Café Breitenberg. PestwurzDie Alpen-Pestwurz (Petasites paradoxus) ist in den ganzen Alpen verbreitet, im Allgäu erreicht sie eine Höhe von 2000 Meter. Sie wächst auf feuchten, schottrigen Kalkböden und festigt mit ihren langen Pfahlwurzeln die Hänge. Durch Abrutschungen wurde sie bis ins Alpenvorland getragen. Sie blüht von April bis Juni oder Juli, ihre Blüte ist weiß, Stängel und Stängelblätter sind dagegen violett bis rotbraun.Alpen-Pestwurz in Jungholz. Die Weiße Pestwurz (Petasites albus) ist eine von den Tälern bis in den Allgäuer Alpen auf 1700 Meter Höhe vorkommende Pflanze, die auf feuchten Böden wächst und von April bis Mai blüht. Weiße Pestwurz im Kempter Wald. Die Rote, Gewöhnliche oder Bach-Pestwurz (Petasites hybridus) ist europaweit verbreitet und wächst bevorzugt an Ufern. Die Farbe ihrer Stängel ist weniger intensiv und die Blüten sind weniger dicht beieinander als bei der Alpen-Pestwurz. Die giftige Pflanze wird medizinisch verwendet. Rote Pestwurz zwischen Iller und Auwaldsee. LäusekrautLäusekräuter sind leicht giftige Halbschmarotzer, die den Wurzeln anderer Pflanzen Salze und Wasser entziehen. Viele Arten von Läusekräutern sind nur schwer voneinander zu unterscheiden, alle sind sie geschützt und eher selten.Das Geschnäbelte oder Kopfige Läusekraut (Pedicularis rostratocapitata) blüht purpur von Juni bis August. Es wächst auf Kalkböden oberhalb von 1200 Metern. Man erkennt es an der Schnabelform der Blüte. Geschnäbeltes Läusekraut an der Walser Hammerspitze. Das Gelbe oder Durchblätterte Läusekraut (Pedicularis foliosa) blüht auch von Juni bis August, bevorzugt auf Kalkböden, zwischen 1400 und 2300 Metern Höhe. Gelbes Läusekraut am Breitenberg. Wie der Name vermuten lässt, wächst das rosalilafarbene Sumpf-Läusekraut (Pedicularis palustris) in Sumpfgebieten, dort erreicht es Höhen bis zu 1700 Meter. Sumpf-Läusekraut im Rohrmoostal. WachtelweizenWachtelweizen sind Halbschmarotzer, der Wald-Wachtelweizen (Melampyrum sylvaticum) bedient sich vor allem an Fichten und Blaubeeren, denen er Nährstoffe entzieht. Sein Vorkommen beschränkt sich auf Nordeuropa und die Höhenlagen Mitteleuropas. Die bis zu 30 Zentimeter hohe Pflanze trägt von Juni bis August kleine, gelbe Blüten.Wald-Wachtelweizen am Hirschberg. AugentrostAugentrost (Euphrasia) ist ein Halbschmarotzer, der aber auch ohne Wirt auskommt. Der Große, Gemeine bzw. Wiesen-Augentrost (Euphrasia officinalis) kommt in Mittel-, Süd- und Westeuropa vor, mit dem Verbreitungsschwerraum in den Alpen bis 2300 Meter. Die Pflanze wird bis zu 25 cm hoch und zeigt von Juli bis September winzige, aber markante weiße bis violette Blüten mit gelbem Fleck. Der Augentrost wurde bei Augenleiden verwendet.Großer Augentrost am Gaishorn. Zwerg-Augentrost (Euphrasia minima) auf der Großen Schlicke. Diese einjährige Pflanze kommt in Höhenlagen bis 2200 Meter vor und wird nur ein paar Zentimeter hoch. Salzburger Augentrost (Euphrasia salisburgensis) ist in den Alpen verbreitet, seine Blätter gehen ins rötliche, seine Blüte ist eher violett. Salzburger Augentrost am Thaneller. Alpen-FettkrautDas Alpen-Fettkraut (Pinguicula alpina) ist eine fleischfressende Pflanze, an ihren klebrigen, fettglänzenden Bodenblättern bleiben kleine Insekten hängen, welche sie dann verdaut. Die nur wenige Zentimeter hohe Blume wächst vom Flachland bis in die Höhen, ist aber selten und geschützt. Sie blüht im Juni und Juli, früher wurde sie als Heilpflanze für verschiedene Zwecke verwendet.Alpen-Fettkraut am Rangiswanger Horn. AlpendostDer Alpendost ist eine hochgewachsene Pflanze, er blüht von Juni bis September purpur bis violettrosa und wächst von 1000 bis 2000 Meter Höhe. Es gibt den Grünen (Adenostyles glabra) und den Grauen Alpendost (Adenostyles alliariae), beide sehr ähnlich, die bis zu 80 bzw. 150 cm hoch werden. Früher wurden hohe, dichte Alpendostbestände gemieden, da sich dort manchmal Braunbären verbargen, die diesen gerne fressen.Alpendost am Fellhorn. Blüte des Alpendosts am Walmendinger Horn. Alpen-MilchlattichDer Alpen-Milchlattich (Cicerbita alpina) ist eine von Bauern gern gesehene Futterpflanze, da er angeblich die Milchleistung von Kühen erhöht. Er wächst zwischen 1000 und 2000 Meter und blüht von Juni bis September in blau bis blaulila. Die Pflanze wird einen halben bis zu zwei Meter hoch.Alpen-Milchlattich am Walmendinger Horn. Blüte des Milchlattichs am Hochgrat. GämskresseDie Gämskresse bzw. Alpen-Gämskresse (Pritzelago alpina, Hornungia alpina, Hutchinsia alpina) ist eine krautige Blume mit kleinen, weißen Blüten, die oberhalb von 1000 Metern auf Kalkfelsen, feuchtem Schutt und Geröll gedeiht. Sie blüht von Juni bis August und wird gerne von Gämsen gefressen.Gämskresse am Hohen Ifen. BergbaldrianDer Bergbaldrian (Valeriana montana) hat im Gegensatz zum Echten Baldrian keine medizinische Wirkung. Die bis zu 60 cm hohe Pflanze wächst von 600 bis 2200 Meter Höhe auf erdigen Böden und blüht doldenartig mit kleinen Einzelblüten in hellrosa von Juni bis August.Bergbaldrian am Iseler. RossminzeDie Rossminze (Mentha longifolia) oder Waldminze kommt vor allem in den tieferen Lagen der Alpen vor. Der Geruch ist ähnlich dem der Pfefferminze, geschmacklich ist sie aber unangenehm und wird daher nur selten genutzt. Sie blüht von Juli bis September in rosa.Rossminze an der Vilsalpe. Braun-KleeBraun-Klee (Trifolium badium) wächst auf Kalkböden oberhalb von 1000 Metern und ist eine wichtige Futterpflanze für Nutz- und Wildtiere. Er blüht im Juli und August, die zunächst goldgelbe Blüte wird in Laufe des Sommers braun.Braun-Klee bei der Rappenalpe, die linke Blüte geht bereits ins Braune. Größtenteils verblühter Braun-Klee, gleicher Ort. Berg-KleeDer weißblühende Berg-Klee (Trifolium montanum) wächst auf Wiesen auf kalkigen Lehmböden, gerne auch am Wegesrand. Er ist bis 2200 Meter häufig zu finden und blüht von Mai bis Juli. Vom viel weiter verbreitenen Weißklee ist er durch seine dünneren Blütenblätter zu unterscheiden.Berg-Klee bei der Schneetal-Alm. WundkleeDer Alpen-Wundklee (Anthyllis vulneraria subsp. alpicola) ist eine Unterart des Echten Wundklees. Er wächst häufig vom Tal bis auf 2000 Meter Höhe, kommt aber nach Norden hin kaum über Immenstadt hinaus. Er blüht von Juli bis September hellgelb bis knallgelb. Der Alpen-Wundklee wurde in der Volksmedizin als Hausmittel für die Wundheilung verwendet. Er ist ein Tiefwurzler und stabilisiert so die Böden.Alpen-Wundklee am Grünten. HufeisenkleeGewöhnlicher Hufeisenklee (Hippocrepis comosa) wächst an sonnigen Stellen bis 2000 Meter Höhe. Er blüht ab der Mitte des Frühlings über den ganzen Sommer in einem satten Gelb und ist eine wichtige Futterpflanze.Hufeisenklee am Füssener Jöchle. Berg-SpitzkielBerg-Spitzkiel (Oxytropis montana) oder Berg-Fahnenwicke ist eine unscheinbare, blaue Blume, die auf Felsschutt und Magerrasen oberhalb von 1500 Meter wächst.Berg-Spitzkiel am Siplinger Kopf. Voralpen-KreuzblumeDie Voralpen-Kreuzblume (Polygala alpestris) ist ein nur wenige Zentimeter großes, blaues Blümchen, das im Juni und Juli blüht. Ihre Verbreitung ist von den namensgebenden Voralpen bis über 2000 Meter auf kurzem, gerne steinigem Rasen.Voralpen-Kreuzblume am Söllereck. SchafgarbeSchafgarben (Achillea) sind europaweit verbreitet und werden seit Jahrtausenden als Heilpflanzen verwendet. Einige Arten sind auf die Alpen beschränkt.Die Schwarzrandige Schafgarbe (Achillea atrata) wächst oberhalb von 1400 Meter bevorzugt auf Schutt und blüht im Juli und August mit weißer Blüte. Schwarz ist nur der Rand der Hüllblätter, die man bei geschlossener Blüte sieht. Sie ist geschützt und darf auch zum Eigenbedarf nicht gepflückt werden. Die Schwarzrandige Schafgarbe am Gaishorn. Die Großblättrige Schafgarbe (Achillea macrophylla) wächst nur in den Alpen, dort meistens zwischen 1200 Meter und 2000 Meter Höhe und blüht von Juli bis September. Man kann sie auf kalkarmen Böden in Gebüschen finden, sie wird bis zu einen Meter hoch. Großblättrige Schafgarbe am Söllereck. HasenohrHasenohren (Bupleurum) sind artenreich, in den Alpen aber kaum verbreitet. Eine Bergblume ist das Hahnenfuß-Hasenohr (Bupleurum ranunculoides), welches in den Allgäuer Alpen sehr selten anzutreffen ist. Es blüht im Juli und August mit gelbgrünen Dolden.Hahnenfuß-Hasenohr am Rindalphorn. MeisterwurzDie Meisterwurz (Peucedanum ostruthium) ist eine bis zu einen Meter hoch wachsende, alte Heilpflanze. Sie wächst zwischen 1000 und 2000 Meter Höhe und blüht von Juni bis August mit großen Dolden aus kleinen, weißen Blüten. Bei Sonnenschein kann eine Berührung zu Hautausschlag führen.Meisterwurz an der Hinteren Enge. Alpen-LabkrautÜber 1000 wächst das Alpen-Labkraut (Galium anisophyllon) oder Ungleichblättrige Labkraut in steinigem Gelände. Es blüht von Juli bis September mit kleiner, weißer Blüte mit vier Blütenblättern.Alpen-Labkraut am Walmendinger Horn. GipskrautDas Kriechende Gipskraut (Gypsophila repens) oder Zwergschleierkraut ist eine Pflanze der Kalkalpen und wächst oberhalb von 1300 Metern auf Kalk- und Gipsböden. Die unscheinbare, kleine weiße Blume mit Rosmarin-ähnlichen Laubblättern blüht von Mai bis September.Kriechendes Gipskraut am Siplinger Kopf. Matten von Kriechendem Gipskraut im Nagelfluh auf dem Steineberg. KnöterichDer Knöllchen-Knöterich (Bistorta vivipara) ist eine kleine, schmale Pflanze mit von Juni bis August winzigen weißen Blüten. Er wächst oberhalb von 1000 Metern auf ungedüngten Wiesen. Knöllchen-Knöterich wird vom Nutzvieh gemieden, ist aber eine wichtige Nahrung für Birkhühner und andere Rauhfußhühner. Knöllchen-Knöterich am Muttlerkopf. Schlangen-Knöterich (Bistorta officinalis) hat eine breitere Blüte als Knöllchen-Knöterich. Er wächst in gemäßigten Zonen und südlichen Höhenlagen. Schlangen-Knöterich blüht hellrosa von Mai bis Juli und wird dann stark von Insekten besucht. In den Allgäuer Alpen ist er bis knapp 1800 Meter zu finden. Schlangen-Knöterich am Strausbergsattel. Unterschiedliche Farbvariationen nebeneinander: Schlangen-Knöterich in lila und rosa am Grünten. GraslilieDie Ästige oder Rispige Graslilie (Anthericum ramosum) ist eine eurasische Steppenpflanze. Steppen sind in Europa rar geworden und so hat sie ein Rückzugsgebiet in den Bergen gefunden, wo sie an Waldrändern auf kalkigen Böden gedeiht. Die Graslilie erreicht 1900 Meter und blüht weiß von Juni bis August.Rispige Graslilie auf dem Weg zur Willersalpe. TürkenbundDer Türkenbund (Lilium martagon) ist eine Lilie, die zwischen 800 und 2000 Meter auf Ton- und Lehmböden wächst. Die hochwachsende, besonders geschützte Pflanze blüht von Juni bis August mit dunkelrosa, insbesondere Abends und Nachts süß duftenden, hängenden Blüten.Türkenbund im Vilstal. HauswurzHauswurzen sind Dickblattgewächse, die kleine, fleischige Rosetten bilden, aus denen ein Blütenstängel emporwächst. Die Echte oder Dach-Hauswurz (Sempervivum tectorum) hat hübsche rote Blüten. Sie wächst gut auf Dächern, wo sie früher gezielt angepflanzt wurde, da man ihr zuschrieb, vor Blitzschlägen zu schützen. Natürlich kommt die Dach-Hauswurz in wenigen, eng begrenzten Höhenlagen vor, wurde aber an vielen anderen Orten kultiviert.Dach-Hauswurz an der Alpe Klank. Anzeige
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